Nachhaltig schön
statt Raub-Bau
Weil klar geworden ist: unser industrielles Bauen sind nicht mehr zeitgemäß:
Unser Leben und unser Bauen ist nicht krisenfest:
Es erhitzt das Klima und den Übermut der Rohstoff-Potentaten dieser Welt. Über den Klimaschutz haben wir in den letzten Monaten viel gesprochen, Beton, Aluminium, Kunststoffe - unsere aktuelle industrielle Bauweise sorgt für 20% des Klimawandels, aber wie uns allen erst jetzt klar wird, eben auch für eine lebensbedrohliche Abhängigkeit von Autokratien.
Wir können schnell umsteuern: aus Gründen des Klimaschutzes und der Krisensicherheit, wollen wir mit den bewährten und gut verfügbaren regionalen Materialien und Bauweisen bauen, wie in den Gründerzeithäusern.
Das industrielle Raub-Bauen hat uns Flachdächer und Betonwürfel gebracht, die mit Millionen Tonnen Kunststoffen gedichtet und gedämmt werden. Häuser die schon bei der Fertigstellung Materialien aus den Fabriken der ganzen Welt verschlungen und hunderte bis tausende Tonnen CO² ausgestoßen haben. Industrielle Neubauten für die oft sogar solide Altbauten abgerissen wurden und werden. Industrielle Neubauten, die selbst selten mehr als fünfzig Jahre überstehen und dann wieder abgebrochen und entsorgt werden müssen. Zu lange hat die Bauindustrie nur die Dämmung und das Heizen in den Vordergrund gestellt, den viel größeren Anteil der aktuellen Bautätigkeit an sich, an der schlechten Klima- und Ressourcenbilanz, aber verschwiegen.
Wir stellen fest:
Seit Menschengedenken und bis zum Bauhaus wurde weltweit nachhaltig gebaut. Mit viel Ziegel, etwas Holz, organischen Dämmfasern und Natursteinen, mit klugen Konstruktionen, schönen Details, großartigen Räumen und Grundrissen.
Zwar mit etwas mehr Arbeitskraft aber ohne fossilem Energieeinsatz. Und diese Altbauten lassen sich mit intelligenter Technik und Wärmeversorgung auch heute noch klimaschonend bewohnen und bewirtschaften. Langfristig ist es die preiswerte Bauweise.
Auf dieser Seite wollen wir zeigen, wie auch anders gebaut werden kann - nachhaltig und schön:
Aktuelle Beispiele "Casa Don Bosco" in München-Haidhausen: Bauen, um zu bleiben, Massivbau für reduzierte Klimatechnik, Lochfassade und Holzdachstuhl für weniger Stahl und weniger Kunststoffe oder Aluminium im Rohbau, Ausbau überwiegend mit Naturprodukten, Langlebigkeit durch Schönheit und Akzeptanz".
Nachhaltig schöne
Gärten
Freiraum und Artenvielfal.
Gärten des Grauens breiten sich aus, Freiflächen die mit Teer, Beton, Pflaster und Steinen versiegelt und verwüstet werden. Grundstücke, die auf Betonsockeln stehen und ummauert werden. Auch dies eine Folge industriellen Bauens.
Um die Schönheit der Freiflächen und auch die Vielfalt der Arten, der Pflanzen- und Tierwelt rund um das Haus und in unseren Siedlungen zu erhalten lassen wir uns von der Natur und schönen Vorbildern inspirieren: Fließende Formen, grüne Pflanzenvielfalt, weiche Geländeformungen, Raum für die nützliche Tierwelt.
Aktuelle Beispiele: Renaturierung eines Innenhofes (München-Schwabing), Vielfältiger Erlebnisgarten am Kinderhaus (München-Haidhausen) und Pausenhof mit Raum für die Artenvielfalt, romantischer Privatgarten.
Nachhaltig schön
Um- statt Neubauen
Bauen im Bestand.
Erhalten und Entwickeln statt Zerstören und Ersetzen
Mehr als die Hälfte unseres Abfalls ist Bauschutt. Auch baulich leben wir in einer Wegwerfgesellschaft – es entsteht Wegwerfarchitektur.
Das müssen wir stoppen:
Schöne, solide bestehende Gebäude zu erhalten ist Klimaschutz, es spart Rohstoffe und bewahrt bezahlbaren Wohnraum. Diese Häuser um- und anzubauen oder aufzustocken ist die Aufgabe der Stunde.
Aktuelle Beispiele: Um- und Anbau und Modernisierung eines EFH zu einem Niedrigenergie-MFH, Gewerbe- zu Schulgebäude (München-Au), Sanierung und Dachausbau Gründerzeitgebäude (München-Nymphenburg).
Nachhaltig schön
auf dem neuen Stand der Zeit
Zeitgemäße wertsteigernde Maßnahmen durch Modernisierung und Sanierung.
Bis zur Gründerzeit wurde nachhaltig und klimaneutral gebaut. Die Bausubstanz aus Stein, Ziegel und Holz hält viele Jahrhunderte. Auch heute verbindet sie sich harmonisch mit moderner Technik und den aktuellen Wohnbedürfnissen. Am Altbau zu arbeiten ist für Architekten eine anspruchsvolle und schöne Herausforderung.
Aktuelle Beispiele: Renovierung, Grundsanierung und Modernisierung in Münchner Altbauten - Seestrasse, Auerfeldstrasse, Brunnstrasse, Pilardstrasse, Maria-Eich-Strasse
Nachhaltig schöner
Holzbau
Chancen und Risiken.
Holz ist das älteste Baumaterial der Menschen und heute die grosse Hoffnung der Baubranche auf dem Weg in die Nachhaltigkeit.
Doch leider gibt es davon weltweit nicht die Mengen, um unser gegenwärtiges Bauvolumen zu bestreiten.
Nur insgesamt 300 Mrd. Tonnen an Bäumen stehen allein 30 Mrd. Tonnen Beton gegenüber die pro Jahr verbaut und somit ersetzt werden müssen. Nach 10 Jahren wäre die Erde Baum frei? Nein, wir brauchen sogar mehr Bäume, um das CO² einzufangen.
Holz kann höchstens wie im traditionellen Bauen, z.B. wie zur Gründerzeit, für Dachstühle, Balkendecken, Fußböden, Türen und Fenster helfen Beton, Kunststoffe, Gips und Metalle zu ersetzen.
Nachhaltig schöner:
Aussergewöhnliches wagen
Wer wagt – gewinnt!
Auch aus zeitgemäß nachhaltigen, traditionellen und regionalen Materialien lassen sich außergewöhnliche Wohnräume und Lebensträume verwirklichen, wie dieses Villenprojekt in München Grünwald zeigt. (© Thomas / König / Heise).
Ein weiteres Beispiel sind gastronomische Projekte in München, mit überzeugendem Design auf Basis nachwachsender Rohstoffe.
Gerade fertiggestellt wurde ein innovatives Coworking-Space in München.
Kontaktieren Sie das StudioDiMonaco für weitere Informationen.
Bauen im Kontext
An das Ganze Denken
Das Geheimnis der Schönheit ist der Kontext
Kaum eine europäische Stadt ist dichter besiedelt als Paris. Kaum eine Stadt ist mehr Sehnsuchts-Ort für Besucher und Zuwanderer. Dichte und Schönheit schließen sich nicht aus. Gesellschaftlicher Diskurs und das Zusammenleben von Menschen jeglicher Herkunft gelingen im Zentrum der Metropolen wie New York, Rom aber auch Florenz, München und so viele erfolgreiche Städte, wie für berühmte Landschaften.
Das Geheimnis dahinter: Es ist der Kontext, der Ort, eine Idee, eine versöhnliche, so vielfältige wie einheitliche Stadt- oder Landschaftsgestalt. Das in Jahrhunderten gewachsene und ikonografische Bild einer Stadt oder einer Region: Gebaut im Kontext und mit Achtung des Ortes. Topos vor Typus ist auch die Verpflichtung im Schaffen des Studio Di Monaco.
Harmonie als Mission in einer dichter werdenden Welt, der Umbrüche und Unsicherheiten. Beständige Schönheit von Ensembles – ob historisch oder gerade im Entstehen – als Basis des friedlichen Zusammenlebens der Bevölkerung in einer sich globalisierenden Welt. Langfristigkeit und Nachhaltigkeit im Respekt vor der Biosphäre.
Basics ...
... die Grundlagen kontextueller Architektur:
Seit der Mensch baut überlegt er was 'Schönheit' ausmacht, woraus sich Diese herleitet. Wesentliche Aspekte wurden wissenschaftlich erarbeite und werden hier kurz vorgestellt.
Einheit in der Vielfalt und Vielfalt in der Einheit:
Das ist das Grundrezept für den gelungenen Städtebau und attraktive Stadtbilder. Jeder Bauherr und jeder Planer hat es in der Hand nur das eigene Projekt zu gestalten oder auch den Kontext im Blick zu behalten und den Entwurf auf Formvorgaben und lokale Besonderheiten abzustimmen. In den langsam gewachsenen Altstädten hat dies zu einem attraktiven Wechselspiel zwischen einem typischen Baustil und interessanten Modulationen geführt.
Hierin liegt der entscheidende Unterschied in der architektonischen Formfindung und der Wesenskern in der Arbeit eines Architektenteams wie des Studios Di Monaco, das den Ort – den Topos – in den Mittelpunkt seiner Gestaltung stellt:
Topos: Der architektonische Entwurf entwickelt sich aus dem Ort, das natürliche oder gebaute Umfeld wird berücksichtigt, der Konsens mit der Nachbarschaft wird gesucht, Harmonie ist das Ziel und ein ansprechendes Stadtbild das Ergebnis. Kontextuelles Entwerfen ist über die Baugeschichte hinweg die dominierende Entwurfsmethode. Historische Stadtbilder aber auch gelungene Skylines der Neuzeit zeugen davon.
Typus: Für eine Funktion wird ein Gebäudetyp maßgeschneidert (z.B. Sozialwohnungsbau, Schulbau, Verwaltungsgebäude), der Bau soll effizient funktionieren, ohne Ansicht des Ortes, mit nachrangiger Bedeutung der Bau- und Stadtgestaltung – im Industriezeitalter dominierende Entwurfsmethode, Funktionalismus.
In der italienischen Architekturtheorie ist das Begriffspaar ‚architectura majore und architectura minore’ gebräuchlich:
Architectura Minore steht für den Großteil der privaten Baukunst, die Straßenzüge aus einheitlicher Form und vielfältiger Detailgestaltung, den dezenten Hintergrund des attraktiven Stadtbildes.
Architectura Majore bezeichneten den dominierenden öffentlichen Bau (Rathaus, Kirche, Hospital), der schon in der Großform einen eigenen Ausdruck sucht.
Während in der Minore der Kontext die Findung der Gestalt dominiert, kann die Majore auch stärker dem Typus folgen, ohne das Stadtbild zu gefährden.
Gestaltung ist die Gliederung einer Großform:
Ein Baukörper wird durch den Umriss begrenzt und von den Fassaden eingefasst. Der Umriss ist die Figur vor dem Hintergrund der Stadtsilhouette, die Öffnungen und Profilierungen sind die Figuren auf dem Hintergrund der Fassaden. Die gelungene, ausgewogene und spannende Verteilung von Figuren auf dem Grund wird als schön wahrgenommen. Gebäude mit Lochfassaden tun sich leichter mit der Anwendung von Figur und Grund, ebenfalls Gebäude mit vielfältiger Dachform. Aber auch die Skyline eines Hochhausensembles und mit Medien animierte Fassaden in belebten Straßen kann ein attraktives Gesamtbild formen.
Entwicklung in Zeitspannen:
Städte sind zumeist über mehrere Generationen entstanden und ihr ‚Stadt-Bild’ wurde somit in einem längeren, nachdenklichen Prozess mit vielen Beteiligten behutsam ‚gemalt’. "Das Beste in der Stadtbaukunst ist nie erfunden worden, sondern fast immer gefunden, also aus schon vorhandenen, aber versteckten Anlagen entwickelt worden" Dies ist ein Grund für die Qualität der historischen Städte: "Kein Platz der Welt ist in wenigen Jahren entstanden, die besten brauchten viele Jahrzehnte. Der wohl schönste Platz der Welt, der Markusplatz in Venedig, hat viele Hundert Jahre gebraucht"
Wahrung der materiellen Erinnerung:
Dort wo durch Katastrophen (Kriege, Erdbeben) das Stadtbild geschädigt wurde ist es legitim die verlorenen Kunstwerke wieder aufleben zu lassen und so die ursprüngliche Qualität zu sichern. Dies muss nicht immer in absoluter Genauigkeit erfolgen, sondern kann das bewährte Thema auch modifizieren und räumlich arrangieren.
Gebäude können in den Dialog mit dem Betrachter treten:
Dies lässt sich am Beispiel des Gesprächs am besten erläutern: der Inhalt des Gesagten wird zum einen aus dem eigenen Denkgebäude und zum anderen aus der Reaktion des Gegenübers resultieren. Im Erfolgsfall liest der Betrachter aus der Art und Nutzung des Gebäudes, historischen Erinnerungen und originellen Gestaltungsideen eine Aussage ab. Diese verbindet sich mit vor Ort persönlich Erlebten, eventuell sogar mit den Nutzern des Gebäudes. Gebäude und Umgebung, Gebäude und Betrachter, Betrachter und Umgebung schaffen zusammen den Topos, den besonderen, unverwechselbaren und erinnerungsgeladenen Ort. Der Ort der im Idealfall nicht nur für den Zeitgenossen, sondern auch für künftige Nutzer eine Bedeutung erlangt und schützenswert wird.
Städte beleben:
"Wenn wir die Stadt beleben und als eine Stadt der Bürger, der selbstbewussten Bürger, sehen wollen hat die Parzelle eine maßgebliche Bedeutung. Es zeigt sich schon in Teilen, dass die Bürger einen Anspruch auf ihre Stadt artikulieren und sie nicht nur den Investoren und dem vagabundierendem Weltkapital überlassen wollen"
"Grundelement des Entwurfs schöner städtischer Räume ist das städtische Wohn- und Geschäftshaus. Es ist eines der kleinsten Elemente, ein Stadtbaustein, mit dem städtischer Raum gebildet wird."
„Die Außenwände des Wohnraumes sind die Innenwände des öffentlichen Stadtraumes“, definiert der Wiener Architekt und Stadtplaner Georg Franck treffend – die Fassaden der Wohn- und Geschäftshäuser formen die Straßen- und Platzräume. Folgerichtig muss sich die Grundform des Einzelhauses der Grundform der Straße und des Platzes unterordnen und nicht einfach nur, wie heute üblich, der einfachen Rechteckform folgen ..."
"Die Fassade ist bestimmend für die Anteilnahme der Bewohner am städtischen Straßenleben. Der Grundriss eines Wohnhauses, an dessen Straßenfassade aus vermeintlich funktionalen Gründen ausschließlich Treppenhäuser, Bäder und Küchen gelegt sind, weil man glaubt, alle Wohnräume zur Sonne ausrichten zu müssen, verschließt sich der Straße. Das Haus wendet der Straße den Rücken zu. Die Schönheit der Fassade im städtischen Straßenraum wird also erst einmal durch die Grundrissorganisation des Hauses bestimmt. Die Stadthäuser Amsterdams, deren Wohnräume am Abend den öffentlichen Raum wie eine Theaterkulisse beleben, sind vielleicht das beste Beispiel, um das Verhältnis der Funktion von Wohnhausgrundrissen und ihren Einfluss auf den Straßenraum zu erläutern.
Voraussetzung für eine räumlich gefasste Straße ist die Orientierung der Hausfassaden, ihrer „Straßenfenster“ und Hauseingänge in den städtischen Raum. Aus dieser Orientierung, der Materialität, Farbigkeit und Proportion der Hausfassaden, wird die Schönheit des Straßenraumes entwickelt. Architektonisch kam der Hausfassade, auch als Straßenfassade bezeichnet, zu allen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, weil sie das Haus für seinen Besitzer in den öffentlichen Raum hinein repräsentierte. Dies hat sich erst mit der Moderne verändert."
Blog ...
... zur kontextuellen Architektur:
Statements aus berufenem Mund zu gelungenem Bauen im Kontext - gerne veröffentlichen wir hier weitere Einsendungen.
Historisches Pflaster – frisch verlegt: 2016
"Wenn alle an einem Strang ziehen und sich die Bürger einer Stadt für ihre Herzensangelegenheit engagieren, dann entsteht etwas Besonderes. Das Dom Römer-Quartier mit einer gelungenen Mischung aus Alt und Neu auf historischem Stadtgrundriss ist dafür das beste Beispiel."
im DAB 1/2015:
"Kein historisches Zentrum einer europäischen Großstadt ist so tot wie das von Kaliningrad, früher Königsberg...Die Pragmatiker ... suchen eine Synthese aus altem Königsberg, Spuren der Sowjetzeit und einer neuen ost-westlichen Stadt."
Masdar Development Abu Dhabi, United Arab Emirates 2007
"Masdar City combines state-of-the-art technologies with the planning principals of traditional Arab settlements to create a desert community that aims to be carbon neutral and zero waste...
A mixed-use, low-rise, high-density development, Masdar City ... the city itself will be the first modern community in the world to operate without fossil-fuelled vehicles at street level. With a maximum distance of 200 metres to the nearest rapid transport links and amenities, the city is designed to encourage walking, while its shaded streets and courtyards offer an attractive pedestrian environment.."
Diskussion zu Jeremy Rifkins "Ende des Industriezeitalters"
These: So wie das Industriezeitalter das industrielle Bauen - den "industriellen Stil" - hervorgebracht hat ist dieser Baustil mit dem Ende des Industriezeitalters nicht mehr zeitgemäß. Was bringt die Zukunft?
Die Industrie 1.0 hat sich gut verstanden auf die günstige Produktion einförmiger Bauteile in großer Stückzahl. Vom Volkswagen zum Hochbau. Global sichtbar ist das industrielle Bauen an den Rasterfassaden des "International Style".
Heute 'taylerd' die Industrie 3.0 bereits jedes Auto nach der 'Configuration' des Kunden. 4.0 steht für die Rückgewinnung der Individualität in der 'personalazed production', vielleicht mit Hilfe des 3D-Druckers.
Uns erwartet in der Architektur die Überwindung des Rasters und die Rückkehr der gestalterischen Herausforderung, was für eine Befreiung!
Die digitale Technik macht es auch hier möglich Gestaltungselemente herauszuarbeiten und an die Formenvielfalt der Kulturgeschichte anzuknüpfen. Der Typus verliert an Bedeutung der Topos gewinnt davon, der kontextuelle Ansatz wird gestärkt.
Wohin der Weg führt, ist noch nicht ausgemacht, aber was, im Kontext der Altstadt, möglich ist, zeigt bereits heute das Projekt der 'Casa Don Bosco':(-> Artikel "Hochmoderner Neubau in schönem Kleid" in der ABZ)
Exkurs: Das Industriezeitalter wird heute bereits selbst als historische Epoche zitiert. In Neubaugebieten wie dem Werksviertel in München-Ost planen die Architekten Ochs + Schmidhuber Wohn- und Bürohäuser im Stil einer 30er-Jahre Fabrik.
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... sagte am 7. Januar 2015 um 15:17 Uhr:
Vielen Dank, den Kollegen, für dieses ausgezeichnete Themenheft und Herrn Nöfer für den sehr positiven Beitrag zur aktuellen städtebaulichen Diskussion. Es ist hier deutlich ein Paradigmenwechsel festzustellen, nach bitteren Jahren der Gestaltungsvergessenheit. Das nichtkontextuelle Bauen, so mancher Kollegen, gefährdete zunehmend die Reputation der Architekten in der Öffentlichkeit. Ein fantasievoller Umgang mit der Fassade und Sensibilität zur Nachbarschaft wie in den gezeigten Projekten, hilft uns dabei unsere Mitbürger wieder mit Neubauvorhaben zu versöhnen. Die Gesellschaft braucht heute wieder mehr Gemeinschaftssinn und wir Architekten sollten uns hier als Vorbild verstehen. Wir sollten uns mit unseren Häusern in das Gesamtbild einer gewachsenen Stadt oder eines Viertels harmonisch einfügen und so das gedeihliche Zusammenleben fördern.
sagte am 11. Januar 2015 um 18:24 Uhr:
Ich gebe Tobias Nöfer zutiefst recht in seiner Ablehnung des Neuen als Attitude, als Aushängeschild eines vor allem auf das Urteil der Kollegenschaft schielenden Fortschritts-Gehabes. Das soll nicht heißen, dass Architektur auf der Stelle treten und sich auf dem Bewährten ausruhen soll. Es gibt immer auf dem Feld des Bauens unendlich viel zu verbessern; entscheidend ist, dass Fortschrittsimpulse das Funktionale mit dem Ästhetischen innig verbinden. Ein innovatives Element im Fassadenaufbau kann die Ausdruckskraft des Gebäudes steigern, noch besser ist es, wenn das innovative Element zugleich als Resultat einer tiefen durchdrungenen und verfeinerten Zweckmäßigkeit zu erahnen ist. Oberflächlich wirkende bloße Abweichungen vom Gewohnten, provozierendes Anders-Machen erfüllen diesen Anspruch natürlich nicht.
... sagte am 14. Januar 2015 um 10:53 Uhr:
Ganz Berlin ist besetzt. Heerscharen dogmatisch modernistischer Architekten verschandeln die Stadt durch Gebäude mit asymmetrischen Fassaden, willkürlich vorspringenden Erkern, wilden Materialkombinationen und spektakulär geformten Baukörpern oder existentialistische Schuhkartons und zerstören damit systematisch jede Konvention. Ganz Berlin ist besetzt? Nein, ein kleines unbeugsames Architekturbüro in Berlin-Wilmersdorf unter der Führung von Tobias Nöfer leistet Widerstand.
... sagte am 15. Januar 2015 um 11:49 Uhr:
Vielen Dank für die beiden kritischen Artikel zur zeitgenössischen Architektur. Endlich wird im Architektenblatt auch einmal eine andere Sicht auf gute Architektur thematisiert. Der Grund für diese Entwicklung der einseitigen Ausrichtung auf die Stilrichtung der Moderne liegt meiner Ansicht nach schon in der Ausbildung. Im Studium werden fast ausschließlich moderne, zeitgenössische Entwürfe gut beurteilt. Für andere Ansätze erhält man keine Unterstützung, manchmal sogar Häme vor versammelter Studentenschaft. Und das geht weiter über das Wettbewerbswesen, das eng mit den Hochschulen verflochten ist. In den Fachzeitschriften werden wieder bis auf wenige Ausnahmen die sog. fortschrittlichen Gebäude veröffentlicht. Wenn man als Architektin oder Architekt also die Anerkennung der Fachkritik erhalten möchte – und wer will das schon nicht, kommt man in der Regel an zeitgenössischen, dem jeweiligen Zeitgeist angepassten Bauten nicht vorbei.
Books ...
... Literatur zur kontextuellen Architektur.
An dieser Stelle finden Sie Leseempfehlungen zum kontextuellen Entwerfen und Bauen.
Ich bin beeindruckt von der schlichten Würde des vortretenden Frontgebäudes wie auch von der Vorgehensweise allseitiger – im Wortsinne - umsichtiger Abstimmung des Erscheinungsbildes auf die vorhandenen Gestaltungsformen im Umkreis. Für die baulich weitgehend geschlossene Sieboldstrasse wie für den Blick in die Tiefe der Auerfeldstrasse wird ein Kopfstück mit der Ansage traditioneller Bauformen gebildet. Umgekehrt wird auch für die Sicht aus dem gegenüberliegenden Park ein harmonischer Abschluss des umbauten Raums hergestellt. Ausdruckselemente, die aus der langen Tradition repräsentativen städtischen Bauens genommen sind, weisen auf das besondere Ensemble hin, das mit dem Kirchenbau der 1950er Jahre und dem harmonisch gegliederten Zwischenbau zu dem hervorgehobenen Gebäude des „Casa Don Bosco“ gebildet wird.
Den Architekten gelingt dabei eine dezente Verwendung von Anspruchsformen für einen Neubau, der dennoch keine Kopie ist. Erinnernde Anklänge an die Fassaden des früher hier stehenden Gebäudes sind mit Formen und Materialien unserer Zeit verbunden, nicht als Kontrast sondern als Weiterentwicklung.
Die Findung einer architektonischen Bedeutungssprache ist schwierig; hier ist sie insofern wohltuend ausgefallen, als die Bedeutung nicht im aufschreckenden Soloauftritt eines Bauklotzes, sondern in der Anmutung der erhaltenen Bauumgebung und dadurch gemildert ausgedrückt ist.
TDie Modernität und Menschenfreundlichkeit der Gestaltung liegt in dieser Einbindung in den Kontext.
München, 2016
Dr. Al-Sabouni: Syriens Architektur hat das Land kaputt gemacht
Interview von Nadja Schlüter mit der syrischen Architektin Marwa al-Sabouni zu ihrer Disseratation „The Battle for Home“ in SZjetzt vom 28.09.2016
"Du kannst dir unsere gebaute Umgebung als Bühne für das Geschehen vorstellen“, sagt Marwa. „Die Architektur kann eine Gemeinschaft zusammenbringen – aber sie kann sie auch auseinanderreißen.“ Syrien sei immer ein Land gewesen, in dem unterschiedliche Bevölkerungsgruppen harmonisch zusammengelebt haben: ob arm oder reich, orthodoxer Christ, Alawit oder Sunnit, jeder gehörte dazu. An den Resten traditioneller Architektur könne man das noch erkennen: In den alten, natürlich gewachsenen Zentren von Homs und Damaskus zum Beispiel, in denen jeder seinen Platz fand.
Aber im Laufe des letzten Jahrhunderts habe sich das geändert. Zunächst nach dem ersten Weltkrieg, als die Franzosen das Mandat über Syrien innehatten und anfingen, das Land nach ihren Vorstellungen zu modernisieren. Später dann sei auch die Städteplanung der eigenen Regierung jahrelang verfehlt gewesen: durchsetzt von Korruption und ebenfalls mit einem „Modernisierungsgedanken“, wurden die bestehende Bausubstanz und alles Traditionelle einfach ignoriert...
Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen Syriens drifteten dadurch immer weiter auseinander. „Es gab viel zu viele Viertel, die um die Stadtzentren herum verteilt und voneinander abgeschnitten waren. Die extra angelegt waren für Alawiten, für Christen, für Geringverdiener, für die Oberklasse. Diese Anordnung war zum Scheitern verurteilt“, sagt Marwa. Denn in einer funktionierenden Stadt gibt es eine Art Gemeinschaftsvertrag zwischen den Menschen, der besagt: Ihr müsst einander begegnen und miteinander verhandeln. In segregierten Städten gibt es diesen Vertrag nicht.
Ein weiteres Problem sei, so Marwa, die „verlorene Identität“: Die moderne Architektur syrischer Städte sei gesichtslos. Zementblöcke ohne Charakter, gebaut ohne Kenntnis von der traditionellen und islamischen Architektur des Landes. Oder provisorisch und aus der Not heraus geboren, wie in den informellen Siedlungen. „Diese Orte bieten den Menschen keine Chance, sich damit zu identifizieren und das Gefühl zu haben, dorthin zu gehören“, sagt Marwa.
Die Konsequenzen daraus, glaubt Marwa, haben den Konflikt, der 2011 mit dem Arabischen Frühling begonnen hat, zwar nicht allein erschaffen – aber sie haben ihn befeuert: Durch die Segregation der Bevölkerung gab es kein Gemeinschaftsgefühl mehr, auf dem man aufbauen und eine Lösung für die bestehenden und sich verstärkenden Spannungen im Land finden konnte. Sondern es gab viele vereinzelte Gruppen, von der jede ihre eigene Position eingenommen und gegen die anderen Gruppen verteidigt hat."
Projekte / Umsetzungen
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- Arena (1.Preis)
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- Haus Thomas Grünwald
- Saal Hashes Musterhotel (Oberoi)
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- Jordanien Therme
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- Botschaft
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- Technozell
- Kinzig Apartments
- EWPS Budapest Palace
- Wettbewerb Max-Plank-Gesellschaft
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- Kareth Seniorenwohnen Lappersdorf
- EWPS Hostomice Golfresort
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- EWPS Konstancin Therme Community
- EWPS Ursinov Condomiums
- ALH Reihenhäuser
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- Krankenhaus Neuperlach Intensiv
- Krankenhaus Talkirchnerstr. München
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- Male Kanuhura
- Male Filitheyo
- Botschaft
- Lenbachpalais
- Büropark Kontorhaus Essen
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- Bad Wiessee Hotel
- MR Leopold
- Hallbergmoos
- Atrion
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- MEAG HQ
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- PBH Bürohaus Pullach
- OvM18 Revitalisierung Bürogebäude
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- BPB Wettbewerb für Bürogebäude
- P 5 Revitalisierung historisches Gebäude
- InVento Neubau eines Büro- und Geschäftsparks
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- Neubau eines Wohn- und Bürogebäudes
- Revitalisierung historisches Gebäude
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- Revitalisierung historisches Gebäude
- Villa am Lago Maggiore, CH
- Revitalisierung historisches Gebäude
- Japanisches Restaurant München
- Versammlungsraum München
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- Wellnesscenter in Niederbayern
- Musterfertighaus im Raum München
- Hotel in Atyrau (KAZ)
- Mehrfamilienhaus Starnberg
- Reihenhaus in Oberbayern
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- Umbau Altbau Innenstadt
- Neubau Mehrfamilienhaus
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- Umbau Altbau Innenstadt
- Doppelhaus Feldafing
- Umbau Altbau Innenstadt
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- Neubau Villa Germering
- Revitalisierung historisches Gebäude Altstadt
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- Revitalisierung historisches Gebäude
- Sanierung historisches Gebäude
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- Revitalisierung Denkmalschutzgebäude
- Revitalisierung historisches Gebäude
- Umbau Casino München
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- Neubau Doppelhaus Ottobrunn
- Umgestaltungskonzept Verlagsgebäude
- Sanierung e. hist. Wohnheims München
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- Sanierung eine Denkmals Buch
- Neubau einer Villa Würmtal
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- Sanierung eines Wohnheims b.
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- Schulbau im Sozialquartier München
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- Neubau Kinderhaus & Wohngebäude mit Cafe München
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- Revitalisierungskonzept Kopfbau Riem
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- Stadterweiterungskonzept Uttenreuth
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- Jugendhilfeeinrichtung Gate 6 und KAP Riem
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- Neubau Sechsfamilienhaus M11
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- Vortragstätigkeit „Nachhaltig Schön“
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- Rekonstruktion eines Gründerzeithauses in Stuttgart 2023
Kompetenz
Vertrauen
Beratung
Jedes Bauprojekt beginnt schon lange bevor der klassische Architekt die ersten Skizzen präsentiert.
Wirtschaftliche Überlegungen und rechtliche Fragen stehen meist am Anfang. Ob bereits ein Altbau besteht, ein unbebautes Grundstück im Bestand ist oder nur die Investitionsidee: Der Bauherr benötigt komplexes kaufmännisches und baurechtliches Vorwissen.
Der zeitgemäße Architekt hat auch in diesen Bereichen studiert und bietet seinen Bauherren umfassende Beratung von der ersten Projektidee, in der Entwicklungsphase, bis zur Verwirklichung und Vermarktung.
Sogar im Betrieb des fertigen Objektes wünschen sich Investoren weiter professionelle Betreuung. Hier steht heute ein eigenes Team bereit, die Eigentümer ein Immobilienleben lang zu begleiten.
Deutschland
Bayern
Studio Di Monaco
Heinrich-Wieland-Str. 4a
82319 Starnberg, DE